Marktausblick für das zweite Halbjahr 2023 – Nah am Zinsgipfel
Trotz weiter steigender Zinsen, hoher Inflation und schwachem Wirtschaftswachstum entwickelten sich die Aktienmärkte im ersten Halbjahr sehr positiv. Wir analysieren in unserem Halbjahresausblick die Gründe dafür und versuchen die Frage zu beantworten, ob die positive Stimmung bis zum Jahresende anhalten kann. Für Immobilien und Beteiligungen bleibt das Umfeld schwierig. Mit der richtigen Strategie können jedoch auch in diesen Bereichen Chancen genutzt werden.
Pressespiegel
"Eine Alternative zum Single Family Office"
Ein Interview mit unseren Vorständen Thomas R. Fischer und Thomas Borghardt über die aktuellen Herausforderungen der Family Office Beratung und die konkreten Entlastungen, die unser Family Office bieten kann:
Publikationen
Marcard Marktfokus
Vergangene Ausgaben von Marcard Marktfokus
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Das Problem der EZB: Hohe Kerninflation, aber schwaches Wachstum
Mit Sorge dürften die Währungshüter im Euroraum die Stagnation der Kerninflation verfolgen. Anders als in den USA ist im Euroraum kein nachhaltiger Rückgang der Kernrate erkennbar. Neben den späten Zinserhöhungen der EZB ist dafür auch die unterschiedliche Zusammensetzung und Gewichtung der Warenkörbe vor allem im Dienstleistungssektor verantwortlich. Steigende Löhne dürften der EZB zusätzliche Kopfschmerzen bereiten. Auf der anderen Seite ist das Wirtschaftswachstum im Euroraum sehr schwach, was gegen weitere Zinserhöhungen spricht. Die EZB könnte daher der Fed folgen und auf der nächsten Sitzung im September eine Zinspause einlegen. Ein endgültiges Ende des Zinserhöhungszyklus im Euroraum muss dies aber noch nicht bedeuten.
(11. August 2023) -
Standort Deutschland: Angeschlagen, aber nicht K.O.
Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr um rund drei Prozent wachsen, doch in Deutschland herrscht Stagnation. Hohe Energiepreise und ein immer noch zu stark auf Industrie und Export ausgerichtetes Wirtschaftsmodell sind die Gründe. Auch die Direktinvestitionen in Deutschland gehen zurück, was aber auch daran liegt, dass chinesische Investoren nicht mehr gern gesehen sind. Im internationalen Vergleich hat Deutschland als Standort für in- und ausländische Investitionen nach wie vor Vorteile. Die Wirtschaftspolitik muss jetzt die Weichen richtig stellen, damit dies auch in Zukunft so bleibt.
(4. August 2023) -
Der US-Dollar bleibt die globale Leitwährung
Die Rolle des US-Dollar als internationale Leitwährung ist vielen Schwellenländern ein Dorn im Auge. Für das Treffen der größten Schwellenländer Mitte August in Südafrika erwarten daher manche einen Vorstoß in Richtung einer neuen Weltwährung. Innerhalb der Schwellenländer dominiert China, doch der Chinesische Renminbi eignet sich nur bedingt als internationale Reserve- und Handelswährung. Für eine Währungsunion nach dem Vorbild des Euroraums sind die Schwellenländer zu heterogen, während ein neues Schwellenländer-Asset nach dem Vorbild der Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds nur einen sehr begrenzten Nutzen hätte. Der US-Dollar wird daher die globale Leitwährung bleiben.
(28. Juli 2023) -
Licht und Schatten in der deutschen Wirtschaft
Der deutschen Wirtschaft fehlt es an Dynamik. Vor allem die schlechte Lage im Verarbeitenden Gewerbe prägt das Bild, wobei insbesondere die Stimmung in den energieintensiven Branchen sehr negativ ist. Deutlich robuster zeigt sich dagegen der Dienstleistungssektor. Ein nach wie vor starker Arbeitsmarkt, Lohnsteigerungen und rückläufige Inflationsraten stützen den Konsum und die Stimmung der Verbraucher. Die Aussichten für die nahe Zukunft bleiben schwierig und sind von Unsicherheitsfaktoren geprägt. Die aktuelle konjunkturelle Schwäche in Deutschland deutet aber auch auf tiefer liegende Probleme in den Schlüsselindustrien Automobil und Chemie hin.
(21. Juli 2023) -
Die andauernde Krise am chinesischen Immobilienmarkt
Vor zwei Jahren lenkten die Probleme des Immobilienentwicklers Evergrande die internationale Aufmerksamkeit auf den chinesischen Immobilienmarkt. Ansteckungseffekte der Evergrande-Krise sind zwar weitgehend ausgeblieben, doch der chinesische Immobiliensektor ist nach wie vor angeschlagen. Weitere geld- und fiskalpolitische Stimuli werden wohl nötig sein, um den Immobilienmarkt und damit auch die Gesamtwirtschaft zu stützen. Da China im Gegensatz zum Rest der Welt eher mit Deflation als mit Inflation zu kämpfen hat, spricht wenig gegen eine expansive Geldpolitik. Für die meisten ausländischen Investoren dürften diese Maßnahmen aber wohl nicht ausreichen, um sie von ihrer negativen Haltung gegenüber dem chinesischen Aktienmarkt abzubringen.
(14. Juli 2023)
Marktausblick
Hier finden Sie unsere jährlichen und halbjährlichen Marktausblicke der vergangenen Jahre:
Wie die Krise überwunden werden kann: Jahresausblick 2023 und Rückblick 2022
Wie Krieg, Inflation und Pandemie die Wirtschaft belasten: Marktausblick für das zweite Halbjahr 2022
Was Sie schon immer über Inflation wissen wollten, aber nie zu fragen wagten: Jahresausblick 2022 und Rückblick 2021
Klimawandel und Klimapolitik: Marktausblick für das zweite Halbjahr 2021
Die neue Anatomie der Aktienmärkte: Jahresrückblick 2020 und Ausblick 2021
Nach Corona: Wie sich Wirtschaft, Politik und Marktstrukturen verändert haben Marktausblick für das zweite Halbjahr 2020
Die Zukunft der Globalisierung: Jahresrückblick 2019 und Ausblick 2020
China: Der unheimliche Gigant Marktausblick für das zweite Halbjahr 2019
Anlagestrategie für den Spätzyklus: Jahresrückblick 2018 und Ausblick 2019
Droht die nächste Schuldenkrise? Marktausblick für das zweite Halbjahr 2018
Ein Aufschwung (fast) ohne Makel: Jahresrückblick 2017 und Ausblick 2018
Konjunktur und Populismus: Marktausblick für das zweite Halbjahr 2017
Nationalismus in Europa und den USA – Abschied von der Globalisierung? Jahresrückblick 2016 und Ausblick 2017
Eine kritische Prüfung der Anlagestrategien nach dem Brexit-Referendum: Marktausblick für das zweite Halbjahr 2016
Vermögensbaustein Anleihen – Risikoloser Zins oder zinsloses Risiko? Jahresrückblick 2015 und Ausblick 2016
Eine kritische Prüfung der Anlagestrategien zur Jahresmitte 2015: Halbjahresausblick 2015
Anlagestrategien im Spannungsfeld von Deflationsgefahren und Niedrigzinsen: Jahresrückblick 2014 und Ausblick 2015
"Im Marcard Marktfokus kommentieren wir wöchentlich aktuelle Themen und deren Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. In unserem jährlichen Marktausblick und dem halbjährlichen Update analysieren wir Schwerpunktthemen und fassen unsere Marktmeinung zusammen."
Dr. Christoph Kind
Direktor
Chief Investment Officer